Andreas Otterbein hält Vortrag zum Thema „Krieg in der Ukraine und seine Auswirkungen“
Freihung (döh) Unter dem Motto „Krieg in der Ukraine und seine Auswirkungen auf Deutschland, Europa und die NATO“ hatte der CSU-Ortsverband zu einem Vortrag mit anschließender Diskussionsrunde eingeladen. Dazu hatte der Ortsvorsitzende Christian Lautenschlager den Bezirksvorsitzenden für den Arbeitskreis Außen- und Sicherheitspolitik, Andreas Otterbein als Referent gewinnen können. Zu Beginn seiner Ausführungen erläuterte Otterbein die Entwicklungen des Angriffs der Russischen Armee auf die Ukraine mit der Annektion der Krim und seit Februar diesen Jahres. Nachdem sich die Angriffe auf den Osten und auf Kiew konzentriert hatten, liegt nun der Schwerpunkt der Kämpfe im Osten um Luhansk und Donez sowie im Süden des Landes. Besonders die wichtigen Hafenstädte Mariupol und Odessa versuchen die Russischen Streitkräfte einzunehmen. Da dies die wichtigsten Häfen der Ukraine zum Schwarzen Meer sind, ist der Export unter anderem von Speiseöl, Weizen und Mais in Gefahr und betrifft deshalb die gesamte Ernährungswirtschaft unter anderem in Europa. Die Folge davon ist, dass deshalb keine Lagerkapazitäten für die Ernte in diesem Jahr vorhanden sind.
Nach Meinung von Otterbein könne die Ukrainische Armee zwar Geländegewinne verzeichnen und auch einige Dörfer und Städte zurückerobern, aber ein zurückzudrängen der russischen Armee an die ursprüngliche Ost-ukrainische Grenze werde aller Wahrscheinlichkeit nicht möglich sein. Deshalb müsse auf diplomatischem Wege alles versucht werden um einen Waffenstillstand zu erreichen um das Leid der Zivilbevölkerung zu mindern. In einer Auflistung stellte der Referent die derzeitige Ausrüstung der Bundeswehr an schwerem Gerät dar. Daraus war ersichtlich, dass derzeit keine Abgabe von schweren Waffen an die Ukraine möglich ist, ohne die Landesverteidigung und die NATO-Verpflichtungen zu beeinträchtigen. Deshalb könnte die Lieferung schwerer Waffen nur direkt aus der Industrie kommen, was aber auch einer Genehmigung der Bundesregierung bedürfe.
Abschließend betonte Otterbein, dass diese kriegerische Auseinandersetzung im Osten von Europa durch höhere Preise insbesondere bei der Energie und den Lebensmitteln führen. Auch eine sofortige Einstellung der Gas- und Öllieferungen würden nicht nur die Großbetriebe treffen, sondern direkt Auswirkungen auf die Bevölkerung und Betriebe in der Oberpfalz hätten.
In der Anschließenden, zum Teil auch kontroversen Diskussion, kam zum Ausdruck, dass die Ukraine in ihrem Verteidigungskampf auf jeden Fall unterstützt werden müsse. Dabei ist allerdings darauf zu achten, dass die NATO nicht in die Auseinandersetzung hineingezogen und dadurch ein dritter Weltkrieg heraufbeschwört wird.
Am Ende der Informationsveranstaltung bedankte sich der CSU-Ortsvorsitzende Christian Lautenschlager bei Andreas Otterbein für den Interessanten Vortrag und die Beantwortung der gestellten Fragen mit einem kleinen Geschenk des Ortsverbandes.